Definition des Reibwerkstoffes

Der Reibbelag soll zwischen zwei sich gegeneinander bewegenden Körpern eine Beschleunigung oder eine Verzögerung erzielen. Will man nun diese „Reibpaarung“ in ihrer Auswirkung beeinflussen, so muss mindestens einer der Reibpartner in seinen Eigenschaften variabel und beeinflussbar sein.

Aus dieser Notwendigkeit heraus sind spezielle Reibwerkstoffe entwickelt worden. Die natürlichen Reibwerkstoffe wie Holz, Leder u.a. genügten nicht mehr, da die Anforderungen an sie im Laufe der Zeit immer grösser wurden. Sie wurden ersetzt durch hochwertige organische und anorganische Materialzusammensetzungen.  

Der Reibwerkstoff kann sowohl Bremsbelag sein, der verzögert oder festhält, als auch Kupplungsbelag, der Kräfte überträgt. Bei diesen Vorgängen wird kinetische Energie in Wärme umgewandelt, die vom Reibbelag möglichst schnell an die Umgebung abgegeben werden muss. Beim Brems- oder Kupplungsvorgang wird der Reibbelag durch eine bestimmte Kraft an die Gegenreibfläche (Trommel oder Scheibe) gepresst. Der Reibwerkstoff und der mit einer bestimmten Geschwindigkeit vorbeigleitende Gegenreibwerkstoff verursachen eine Reibung. Die hierdurch entstehenden Umfangskräfte müssen vom Reibbelag auf das Fahrzeug oder die Maschine übertragen werden. Diese Umfangskraft ergibt sich aus dem Produkt Fläche x Flächenpressung x Reibwert.
Klebeschicht bei aufgeklebten Reibmaterialien und die Haftreibung zwischen Reibbelag und Bremsbacken verhindert. Infolgedessen entstehen im Reibbelag Scher- und Biegespannungen. Die Eigenfestigkeit des Reibbelages muss so gross sein, dass keine Deformierung oder Rissbildung durch diese Scher- und Biegespannungen bei allen im Betrieb vorkommenden Einflussgrössen auftreten kann. Bei Kupplungsbelägen spielen die Zereissfestigkeit und die Sprengdrehzahl eine grössere Rolle. Bei diesen Brems- und Kupplungsvorgängen sind der Reibwert, der die Oberflächenbeschaffenheit (Rauhigkeit, Unebenheiten) der Berührungsflächen zum Ausdruck bringt, und der Verschleiss von folgenden Einflussgrössen abhängig:

Anpressdruck, Gleitgeschwindigkeit, Reibflächentemperatur, Gegenreibwerkstoff, Öl- oder Trockenlauf, Dauer der Beanspruchung

Die technischen Daten der Bremsit-Reibwerkstoffe wurden im Trockenlauf mit perlitischem Grauguss als Gegenmaterial ermittelt.

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